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Zur Erinnerung an das permamente Sterben unserer Flüsse ...

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Über den Autor 
 

Einleitung

Während meines Lebens als Kanusportler habe ich viele schöne, wilde und naturbelassene Flüsse befahren. Bei vielen von Ihnen wird leider niemand mehr meinen Paddelspuren folgen (und ähnlich intensive Erfahrungen mit unberührter Natur machen können wie ich): Sie wurden entweder zerstört durch den menschlichen Hunger nach Energie oder durch die Regulierungswut Budget-bewußter Wasserbauer. Der verbleibende Rest wird nach und nach für eine Befahrung durch Wassersportler gesperrt - mit den verschiedensten, meist jedoch nicht stichhaltigen Begründungen.
Der Verlust jedes dieser alten 'Fluß-Kameraden' schmerzt - insbesondere bei jemandem wie mir, der die Freizeit von zwei Dritteln seines relativ jungen Lebens dem Kanusport gewidmet hat In Diskussionen mit anderen und durch meine Sammelleidenschaft antiquarischer Kanuliteratur mußte ich dennoch feststellen, daß das menschliche Erinnerungsvermögen sehr begrenzt ist: Nicht einmal mehr ich kann mir auch nur annähernd vorstellen, wie unsere Kanu-Umwelt vor gerade einmal 50 Jahren ausgesehen haben mag - trotz eigener Erfahrungen seit 1971 und der Lektüre unzähliger Kanubücher aus der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts !

Diese Seite soll jedem verdeutlichen, welch dramatischen Verlust an naturbelassenen Flüssen und Naturbezug wir während der letzten 2-3 Jahrzehnte erlitten haben. Auch wenn die nachfolgende Liste nur auf meiner eigenen Fahrtenliste basiert, so denke ich daß es eine zu lange Liste ist. Vielleicht regt sie den einen oder anderen doch zum Nachdenken darüber an, ob der (immer noch) unbedeutende Anteil der Energieversorgung durch Wasserkraft diesen Verlust wert war - und was für unsere Kinder wohl übrigbleiben wird, um den Wert von Natur für ihr eigenes Leben selbst erfahren zu können ?

Weitere Informationen

Eine mehr globale Sichtweise der Problematik von Fluß-Verbauungen (in englischer Sprache) bietet das International Rivers Network.

Aktuell (2004): Bitte unterzeichnen und "weitersagen"
Online-Petition gegen die Verbauung der Tara-Schlucht (Montenegro), eine der weltweit schönsten Wildwasserstrecken!

Friedhof

Untenstehende Liste beruht auf meiner eigenen Erinnerung, ergänzt um Details aus verschiedenen Flußführern. Sollte Ihnen dennoch die eine oder andere Ungenauigkeit (z.B. bei den Jahreszahlen) auffallen, so bin ich für Korrekturhinweise per eMail dankbar. Bitte berücksichtigen Sie, daß ich nur 'große' Verluste in meine Liste aufnehmen konnte - die täglich stattfindende, schleichende Zerstörung nahezu aller Flüsse durch Kanalisierung, Wehrbau, oder 'Sicherungsmaßnahmen' läßt sich nicht von einer Einzelperson erfassen oder beschreiben: Schließlich finden diese Veränderungen nahezu unbemerkt und unspektakulär (über mehrere Jahre hinweg) statt, haben jedoch langfristig ebenso dramatische Konsequenzen für die Natur !

    Gewässer & Land
 
Flußabschnitt Sterbejahr & Todesursache  

Albula, Schweiz
 
Filisur - Schyn:
Klassische WW III-IV Strecke 'Waldschlucht' sowie
'Schyn-Schlucht', WW IV-V.
Kompletter Wasserentzug auf der Waldschlucht (7 km, 1989).
Schyn-Schlucht 1988 teilweise (auf 4 km) in Stausee versunken, restliche 8 km durch Wasserableitung trockengelegt.
 

Bregenzer Ache,
Österreich
 
Andelsbuch - Doren:
Eine der ehemals schönsten
WW III-IV Kanustrecken der
nördlichen Alpen.
Wasserableitung über 18 km seit 1992.  

Clutha,
Neuseeland
 
oberhalb Cromwell:
Der 'blaueste' Fluß, den ich je
gesehen habe, WW I-II.
Staudamm im Bau (1991).  

Inn,
Schweiz
 
Scuol - Martina:
War die letzte verbliebene Wuchtwasserstrecke des
Schweizer Inns, WW III-IV.
Wasserableitung über die gesamten 16 km seit 1994.  

Kelchsauer Ache,
Österreich
 
Kleiner und steiler, ehemals
unberührter Wildwasserfluß
(WW III-IV).
In den 90er Jahren weitgehend (16 km) begradigt und verbaut, Pläne zum kompletten Wasserentzug zur Elektrizitätsgewinnung.  

Rienz,
Italien
 
Kniepaß:
Letzte noch nicht verbaute
Schluchtstrecke, WW II-III.
1990 in Stausee versunken.  

Vorderrhein,
Schweiz
.Truns-Tavanasa:
'Waldschlucht', WW IV.
1990 aufgestaut, Totale Wasserableitung auf den folgenden 12 km bis Illanz.  
                     
> zum Seitenanfang            © Stefan Schmidt (d/erinnerung.html, letzte Änderung: 05.10.2008)